Jan-Lennard Struff hat die Chance auf seinen ersten BMW Open-Titel
Struff im Finale gegen Taylor Fritz (USA)
Martin De la Puente gewinnt Allianz Para Trophy
München. Endlich! Weiß-Blauer Himmel am Halbfinaltag. Ausverkaufter Center Court und viele glückliche Gesichter. Vor allem nach diesem Halbfinale und dem Triumph von Jan-Lennard Struff.
Der musste gestern Morgen erst mal sein Viertelfinale gegen Felix Auger-Aliassime zu Ende spielen (7:5; 6:4), bevor er ein paar Stunden später gegen Holger Rune antreten konnte. Und „Struffi“ war von Anfang an „on fire“. Er wollte dieses Finale unbedingt und hat Holger Rune einfach überrollt. Der zweimalige BMW Open-Sieger hatte die ganze Woche noch nicht überzeugt, aber gegen diesen Jan-Lennard Struff hatte er nicht den Hauch einer Chance.
Der spielte unglaublich aggressiv und wild entschlossen, gewann den ersten Satz mit zwei Breaks und 6:2. Im zweiten rieben sich die Zuschauer verwundert die Augen, mit 6:0 fertigte Struff seinen Gegner ab, Gesamtspieldauer 45 Minuten – und Holger Rune ist ja nicht irgendwer, sondern die Nummer zwölf der Welt: „Ich habe ein perfektes Match gespielt“, sagte Struff noch auf dem Center Court, „das war fast fehlerlos.“ Und an die Zuschauer gerichtet: „Vielen Dank für Eure Unterstützung, das war einfach geil.“ Jan Lennard Struff steht nun also nach 2021 zum zweiten Mal im Finale der BMW Open und hat die Chance auf seinen ersten Titel auf der ATP Tour.
Gegner im Finale ist Taylor Fritz aus den USA. Die Nummer Drei des Turniers hatte sich zuvor ziemlich souverän gegen den BMW Open-Sieger von 2019, Cristian Garin aus Chile, durchgesetzt. Jeweils ein Break pro Satz reichte dem Amerikaner zum Gewinn des Matches mit 6:3 und 6:4. Taylor Fritz steht zum ersten Mal im Finale der BMW Open und der 26-Jährige würde zu gerne seinen ersten Turniersieg auf Sand feiern: „Das wäre echt cool“, sagte er, „ich war ein paar Mal nah dran und es wäre wirklich großartig hier meinen ersten Sandplatztitel zu holen.“
Auch die Allianz Para Trophy ist mit vielen Emotionen zu Ende gegangen. Der strahlende Sieger heißt Martin De la Puente und kommt aus Spanien. In drei Sätzen hat er sich im Finale gegen den Schotten Gordon Reid durchgesetzt (2:6; 7:5; 7:6(5)). Bei der Siegerehrung sagte er, dass er sehr glücklich sei, hier in München dabei sein zu können. Und er hat versprochen: „See you next year in Munich“.
Im Doppel hat die französische Paarung Frederic Cattaneo/Stephane Houdet gewonnen, in zwei Sätzen gegen Anthony Dittmar und Christoph Wilke (4:0; 4:2).
Der Turnierdirektor der Allianz Para Trophy, Mischa Zverev, war rundum zufrieden und bedankte sich bei den Teilnehmern: „Ihr seid großartig. Ob Regen oder Kälte, ihr seid immer bereit gewesen, habt euch nie beklagt und immer euer Bestes gegeben. Ich freue mich schon heute auf die nächste Allianz Para Trophy.“