Jan-Lennard Struff triumphiert bei den BMW Open und holt ersten Titel auf der ATP Tour – Doppel Struff/Mies verliert knapp im Finale
Veranstalter und Partner hochzufrieden mit dem Turnier – BMW verlängert Titelpartnerschaft langfristig
München. Endlich hat er es geschafft. Zum 13. Mal ist Jan-Lennard Struff bei den BMW Open angetreten, zum ersten Mal durfte er als Champion vom Platz gehen, holte sich seinen ersten Sieg auf der ATP Tour überhaupt, in zwei Sätzen gegen Taylor Fritz aus den USA. Beide wollten diesen Sieg unbedingt, „Struffi“ wollte ihn noch ein kleines bisschen mehr.
Mit einem Break hat der 33-Jährige das Match begonnen und sich den ersten Satz mit 7:5 gesichert. Gleiches Spiel im zweiten Durchgang, ein frühes Break für Struff. Beim Stande von 5:2 noch ein kleiner Wackler im Nieselregen, Struff musste seinen Aufschlag abgeben. Letztendlich war das aber nur ein kleiner Schönheitsfehler, der Warsteiner war nicht mehr aufzuhalten. Nach 1:19 Stunden war sein erster BMW Open-Sieg unter Dach und Fach (7:5; 6:3).
Danach gab es Siegerscheck und Pokal, traditionell eine echte Lederhose und das Siegerfahrzeug, einen vollelektrischen BMW i5 M60. Irgendwie auch ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk, denn Jan Lennard Struff wird am Donnerstag 34 Jahre alt. Er bedankte sich bei den tapferen Zuschauern, unter ihnen Thomas Müller vom FC Bayern, und versprach im nächsten Jahr wiederzukommen: „Freue mich schon jetzt auf die nächsten BMW Open, das ist ein Wahnsinnsturnier. Ich freue mich, dass ich es endlich geschafft habe und es bedeutet mir sehr viel, dass ich meinen ersten Titel in Deutschland geholt habe.“
Deshalb wird er es auch verschmerzen, dass es mit dem Doppeltitel im Anschluss nicht mehr geklappt hat. Jan-Lennard Struff und sein Partner Andreas Mies haben alles gegeben, die Zuschauer auch, aber in den entscheidenden Situationen war die indisch-französische Paarung Yuki Bhambri/Albano Olivetti besser. Im ersten Satz lagen Struff/Mies schon mit 1:4 zurück, konnten sich noch mal ran kämpfen, haben den Satz dann aber im Tie-Break verloren. Gleiches Spiel im zweiten Durchgang – auch der ging im Tie-Break an Yuki Bhambri und Albano Olivetti (7:6(6); 7:5(5)).
Schon vor den Endspielen haben sich Organisatoren und Partner hochzufrieden mit den BMW Open gezeigt. Trotz des schlechten Wetters war das Turnier an allen neun Tagen ausverkauft – und zwar schon vor Beginn der BMW Open: „Das ist alles andere als alltäglich“, freute sich Christian Okon, Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur MMP, „Über 47.000 Besucher sind auf die Anlage des MTTC Iphitos gekommen und es war schön zu sehen, dass der Center Court trotz des schlechten Wetters immer voll war.“ Außerdem dankte Okon den Partnern: „Das besondere an unserem Turnier ist, dass die Partnerschaften richtig gelebt werden, wir alle arbeiten vertrauensvoll zusammen und nur so können wir die BMW Open ständig weiterentwickeln.“
Auch in Zukunft mit BMW, das verkündete Christian Ach, Leiter BMW Deutschland: „Seit 37 Jahren, seit 1987 heißt das Turnier BMW Open und so wird das auch in Zukunft bleiben.“ BMW verlängert damit die Titelpartnerschaft beim ATP Event langfristig und wird gemeinsam mit dem MTTC Iphitos und Veranstalter MMP das Turnier in die 500er Ära führen. Für Fabian Tross, Vorsitzender des MTTC Iphitos, war das Commitment von BMW vielleicht sogar das „Wochenhighlight“: „Das ist absolut großartig gemeinsam mit BMW in die Zukunft zu gehen und an den BMW Open als 500er Turnier zu arbeiten. Trotzdem soll unser Turnier natürlich das bleiben, was es seit Jahren ausmacht. Wir werden größer, aber wir wollen weiter familiär und bodenständig sein.“
Turnierdirektor Patrik Kühnen war der Zeit bereits voraus: „Sportlich haben die BMW Open schon seit mehreren Jahren 500er Niveau“, sagte er, „Wir haben auch in diesem Jahr tolle Matches gesehen und Taylor Fritz und Jan-Lennard Struff im Finale zu haben ist ein absolutes Highlight.“ Wie auch die Spiele der Allianz Para Trophy, die in diesem Jahr zum ersten Mal als ITF Grade 1 Turnier gespielt wurden. Und zu guter Letzt, konnte Kühnen sogar dem schlechten Wetter etwas Positives abgewinnen. Mit einem Augenzwinkern sagte er: „Wir nehmen jeden Rekord.“