Taylor Fritz und Holger Rune im Halbfinale der BMW Open by American Express
Alfie Hewett wird Favoritenrolle bei Para Trophy by Allianz gerecht
München. Es war ein richtiges Tennisfest – strahlender Sonnenschein, rappelvoller Center Court und zwei, die alles gegeben haben. Dominic Thiem allerdings musste anerkennen, dass Taylor Fritz, die aktuelle Nummer 10 der Welt, gestern einfach besser war. Dem Österreicher fehlen nach seiner langwierigen Handgelenksverletzung noch ein paar Prozent, so sehr er sich auch mühte, er machte zu viele Fehler. Taylor Fritz spielte souverän, egal ob am Netz oder mit seiner krachenden Vorhand. Den ersten Satz holte sich der Amerikaner mit 6:3, den zweiten mit 6:4 nach nur etwas mehr als eineinhalb Stunden. Trotzdem zollte er dem Gegner Respekt: „Ich musste mein bestes Tennis spielen“, sagte er noch auf dem Center Court, „Dominic hat heute sehr gut gespielt“. Taylor Fritz steht damit gleich bei seiner Premiere bei den BMW Open by American Express im Halbfinale. Dort ist sein Gegner morgen der letztjährige Finalist, Botic van de Zandschulp aus den Niederlanden.
Im Duell der beiden ehemaligen Turniersieger hat sich Holger Rune souverän gegen Cristian Garin aus Chile durchgesetzt. Der Sieger von 2019 war überhaupt nicht zufrieden mit seinem Spiel, fand kein Rezept gegen den aggressiv spielenden Dänen. Der blieb weiter ohne Satzverlust. Mit 6:2 und 6:4 steht er in der nächsten Runde.
Ebenfalls im Halbfinale steht Christopher O´Connell aus Australien. Das ist der Mann, der im Achtelfinale Alexander Zverev bezwungen hatte. O´Connell setzte sich in drei Sätzen gegen den italienischen Qualifikanten Flavio Cobolli durch (7:6; 4:6; 6:3). Geht man nach dem Gesetz der Serie, könnte O´Connell als Turniersieger infrage kommen – Zverev hatte auch im vergangenen Jahr gegen den späteren Sieger Holger Rune verloren. Das ist allerdings der Gegner des Australiers im Halbfinale der BMW Open by American Express. Also ganz bestimmt keine leichte Aufgabe.
Auch das deutsche Daviscup-Doppel Kevin Krawietz/Tim Pütz darf sich über den Einzug ins Halbfinale freuen. Die beiden setzten sich im rein deutschen Duell gegen Oscar Otte/Jan-Lennard Struff (7:5; 6:4) durch.
Bei der Para Trophy by Allianz haben ebenfalls die Viertelfinals stattgefunden. Chancen auf den Titel hat weiterhin die Nummer eins im Rollstuhltennis, Alfie Hewett aus Großbritannien. Er setzte sich in zwei Sätzen deutlich gegen den Deutschen Christoph Wilke durch (6:0; 6:0). Morgen geht es weiter mit dem Halbfinals und dem Finale. Gezeigt hat sich unterdessen deutlich, wie gut die Idee – die Para-Athleten und die Weltstars im Tennis so nah beieinander spielen zu lassen – hinter dem Einladungsturnier ist: „Wir freuen uns über das große Interesse an der Para Trophy“, sagt Daniela Bauer von der Allianz, die sich bereits seit 2006 für (Para-)Sport engagiert. Rahmenbedingungen wie in München sind im Rollstuhltennis nur bei den Grand Slams zu finden und damit nicht selbstverständlich für die Spieler. „Zu Beginn meiner Karriere hätte ich mir ein Turnier wie die Para Trophy by Allianz nicht vorstellen können – das Ganze ist wirklich sehr cool“, so Allianz-Botschafter und die Nummer 16 der Welt, Nico Langmann aus Österreich. Er hat sein Viertelfinale heute verloren, mit 0:6 und 3:6 gegen. Tom Egberink aus den Niederlanden.
Einen festen Platz im Rahmenprogramm der BMW Open by American Express hat alljährlich der Rudi Berger Cup. Das Einladungsturnier des Bayerischen Tennis-Verbandes ist eine der wichtigsten Bühnen für die bayerischen Nachwuchscracks im Alter von 15 Jahren. Wann gibt es sonst die Gelegenheit, im Umfeld von Weltklasseprofis und vor zahlreichen Zuschauern sein Können unter Beweis zu stellen? Für die diesjährige Ausgabe des Rudi Berger Cups wurden Samuel Braun (TC Friedberg), Lovis Bertermann (TC Großhesselohe), Jaron Held (TC Schießgraben Augsburg) und Vincent Dullinger (STC Oberland) vom BTV eingeladen. Die Auslosung durch BTV-Präsident Helmut Schmidbauer ergab folgende Halbfinals für Samstag: Braun gegen Held (Beginn nach dem Doppel auf Court 1) und Bertermann gegen Dullinger (im Anschluss).